Beschreibung
Wie nur wenige deutsche Künstler der Nachkriegszeit konzentrierte sich Kai Sudeck in seinem Schaffen auf die Handzeichnung wie auf darin begründete, die Farbe weithin ausschließende Mischtechniken. Mit großer Souveränität reagierte Sudeck auf internationale künstlerische Strömungen zwischen dem Kubismus und dem Informel, zwischen der Art Brut und materialbezogenen bildnerischen Positionen. Die Erfahrung der Leere als einer gegenüber der Form gleichberechtigten existenziellen Größe vergegenwärtigte eine zäsurlos empfundene Nähe, die das gesehene Erscheinungsbild in einen neuen, grafisch reduzierten, gleichermaßen subjektiv erfahrenen wie objektivierten Zusammenhang überführte. Vor den Augen des Betrachters erschließt sich in fortgesetzter Wiederholung ein polares Bildfeld, in dem eine fremd erlebte Wirklichkeit nach individuell gefundener Balance verlangt. Kai Sudeck wurde 1928 in Lübeck geboren. Er studierte zwischen 1947 und 1951in Hamburg, Paris und Heidelberg. Von 1960 bis 1993 lehrte er an der Hochschule für bildende Künste Hamburg. Sudeck starb 1995.