Beschreibung
Wie kam eigentlich Heiner Müller nach Senftenberg? Und wann hatte Fran Castorf auf den Brettern dieses Reviertheaters den ersten Regieeinfall? Diesen und anderen Fragen geht der Theaterwissenschaftler Detlev Schneider nach. Er verfolgt die turbulente Bühnengeschichte von der Gründung durch Kulturoffiziere der Roten Armee, von den Operetten für das Nachkriegspublikum, bevor mit den Aufklärungsstücken der sowjetischen Gegenwartsdramatik das Theater zu einer moralischerzieherischen Funktion fand. Autoren, Schauspieler und Regisseure kamen nur zu gern in die Provinz, um der offiziellen Berliner Kulturpolitik ein Schnippchen zu schlagen. Im Gegensatz zu den Kohlegruben, die nach 1990 geschlossen wurden, schreibt das Theater als NEUE BÜHNE SENFTENBERG seine erfolgreiche Geschichte als Kinder- und Jugendtheater des Landes Brandenburg fort.
Autorenportrait
Detlev Schneider wurde 1948 in Plauen geboren und lebt in Berlin und Dresden. Nach einem Theater- und Kulturwissenschaftsstudium ging er theaterpublizistischen Tätigkeiten nach und initiierte viele Ausstellungen zum Theater. Nachdem er 1991 die Leitung des gesamtdeutschen Beitrages zur Theaterweltausstellung in Prag übernommen hatte, und 1989 Mitinitiator der Wiederbelebung des Festspielhauses Hellerau war, arbeitet er jetzt an Projekten zum experimentellen Musiktheater und zu Neuen Medien.