Beschreibung
Neben Samuel Fischer, Reinhard Piper und Kurt Wolff, zählt Georg Müller zu den großen deutschen Verlegern am Beginn des 20. Jahrhunderts. Seine Wirkung reichte weit über München hinaus und hält bis heute an. 1903 gründete Müller mit 26 Jahren seinen Verlag. Hauptziel war, 'möglichst alle wertvolle Literatur in schön ausgestatteten Ausgaben zu vereinigen'. Müller begann die Propyläen-Ausgabe der Werke Goethes und die Horen-Ausgabe der Werke Schillers und gab rastlos neue Reihen der Weltliteratur in hervorragender Ausstattung heraus. Aber auch für die moderne Literatur spielte er eine wichtige Rolle. Kaum ein zeitgenössischer deutscher Autor, der nicht auch bei Georg Müller verlegt wurde: Frank Wedekind, Hermann Hesse, Alfred Döblin, Robert Musil und viele mehr erschienen in seinem Verlag. Zum 100. Gründungsjahres des Verlages erscheint in der edition monacensia eine Hommage an Georg Müller. Eva von Freeden und Rainer Schmitz haben ein Lesebuch aus zum Teil unveröffentlichten und schwer zugänglichen Texten Müllers und seiner Zeitgenossen zusammengestellt.
Autorenportrait
Georg Müller wird am 29. Dezember 1877 in Mainz geboren. Der Sohn eines Ledergroßhändlers beginnt 1894 eine Buchhändlerlehre in München. Nach Gehilfenjahren in Wien und Berlin sowie einem längeren Aufenthalt in Paris mit seinem Freund Reinhard Piper kehrt er nach München zurück. Der 26jährige Georg Müller gründet hier am 1. Oktober 1903 seinen Verlag und verfolgt unermüdlich und rastlos sein Ziel: möglichst alle wertvolle Literatur in schönen Ausgaben zu verlegen. Im Herbst 1907 übernimmt Paul Renner die künstlerische Leitung - es entsteht das »Georg Müller Buch« mit seiner unverwechselbaren Ausstattung und handwerklichen Qualität. Am 29. Dezember 1917, seinem 40. Geburtstag, stirbt Müller an der Scharlach-Diphterie. In nur vierzehn Jahren hat er mit mehr als 2000 Titeln einen unvergänglichen Kosmos von Büchern geschaffen.