Beschreibung
Nach einer längeren Pause wandte sich Bonsels Mitte der dreißiger Jahre noch einmal dem Mario-Stoff zu. Der Protagonist kehrt in die vertraute Welt von Wald und Schloß zurück. Bonsels berichtet in den 'Notizen eines Vagabunden' von den hinter Mario liegenden Erlebnissen und erlaubt so den Schluß, daß Mario die mit eigenen Erfahrungen und Empfindungen versehene zweite Personifikation des Autors ist. 'Mehr als sie in zehn jungen Jahren gibt, hat die Welt da draußen nicht zu bieten', so das resignierte Abschiednehmen von einer Welt, in der Mario '. zum ersten Mal in diesem Augenblick seines irdischen Daseins. die furchtbare, unüberwindbare Einsamkeit des Menschen im weiten, ruhelosen Lebensmeer von Leidenschaft, Liebe und Tod' empfand.
Autorenportrait
Waldemar Bonsels wurde 1880 in Ahrensburg (Holstein) geboren. Der Siebzehnjährige begann ein intensives Wanderleben, das ihn durch ganz Europa, Nord- und Südamerika führen sollte. Eine Ausbildung als Missionskaufmann ermöglichte ihm die Begegnung mit Indien; im frühen 20. Jahrhundert erlebte er die Vielfalt neuer künstlerischer Strömungen in der Münchner Bohème. Im Ersten Weltkrieg arbeitete Bonsels als Kriegsberichterstatter und ließ sich dann in Ambach am Starnberger See nieder. Der überwältigende Erfolg seiner Natur- und Tiermärchen »Die Biene Maja und ihre Abenteuer« (1912) und »Himmelsvolk« (1915) überdeckt sein weiteres schriftstellerisches Schaffen mit Werken wie beispielsweise dem aus eigenem Erleben schöpfenden Bericht »Indienfahrt« (1916), den Werken der »Mario-Trilogie« (1937 abgeschlossen), den autobiographischen Aufzeichnungen »Tage der Kindheit« (1931) oder dem Hauptwerk seiner Spätzeit, dem Christus-Roman »Dositos« (1942). Waldemar Bonsels starb 1952 in Ambach.