Beschreibung
Der komplette Ring von Richard Wagner grafisch dargestellt von Martin Stark
Schwarz bedruckter Bilderbogen mit einer goldenen Sonderfarbe.
Auseinandergefaltet hat der jeweilige Bilderbogen Größe von:
Das Rheingold, 48 x 66 cm
Die Walküre, 66 x 48 cm
Siegfried, 67 x 72 cm
Götterdämmerung, 96 x 67 cm
Der Stammbaum, Format 48 x 66 cm
Fester goldbezogenen Schuber (24 x 33,2 x 2,5 cm)
Rezension
Wagalaweia!
Der erste BÜCHERGILDE BILDERBOGEN —extra— erzählt Wagners Ring des Nibelungen in moderner Form nach: mit expressionistischen Bildern im Großformat von Martin Stark – und den Libretti in voller Länge.
Die Bayreuther Festspiele fallen in diesem Jahr aus. Auch die Kultur muss für die Gesundheit Opfer bringen. Doch Wagnerianer müssen deshalb nicht auf den „Ring“ verzichten. Nun gibt es eine Form, den Opernzyklus neu zu entdecken.
In einer Extra-Ausgabe des BÜCHERGILDE BILDERBOGENs inszeniert Illustrator Martin Stark den Ring des Nibelungen auf fünf großformatigen Blättern: in seinem expressionistischen Stil erzählt er die Tetralogie in Bildern nach. Das Rheingold, Die Walküre, Siegfried, Götterdämmerung – jedem ist ein Bogen gewidmet, dazu gibt es einen fünften Bogen mit dem Stammbaum der handelnden Figuren. Auf der Rückseite wird die Handlung nacherzählt, dazu gibt es Richard Wagners Libretto. Damit soll vor allem ein Gefühl für die 16 Stunden der Opern vermittelt werden.
Martin Stark hat für seine Illustrationen für Heinrich Manns Professor Unrat den Gestalterpreis der Büchergilde 2014 und für Mary Shelleys Frankenstein 2019 den European Design Award in Gold gewonnen. Die Arbeit am Ring war für ihn eine Herausforderung: Zum einen sei es spannend für ihn gewesen, Wagners Werk zu entdecken, aber auch das Medium
Bilderbogen, an das er anders herangehen musste als an seine bisherigen Illustrationen.
Stark zeichnet die Figuren und Landschaften in einem Stil, der von geometrischen Formen wie Dreiecken und Kreisen bestimmt ist. Dadurch bekommen die Figuren einen archaisch-universellen Charakter. Jeder Bogen funktioniert anders: Liest man beim Rheingold zunächst von oben nach unten und dann wieder nach oben, muss man Die Walküre bereits
beim Betrachten drehen, um die Handlung nachvollziehen zu können. Die Leserichtung gibt ein goldener Faden vor, der sich durch das Schwarz-Weiß der Zeichnungen zieht. Dieses Schicksalsseil reißt zu Beginn der Götterdämmerung, sodass man auf dem letzten Bogen ohne ihn auskommen muss.
Damit bemächtigt sich Stark des Rings durch eine radikal neue Form – und steht damit in der Tradition, die einst Wagner mit seinem Opus magnum begründete. Denn auch Wagner war mit seiner Musik und seinem Konzept für den Ring ein Innovator. Seine unendliche Melodie und seine Leitmotivik waren damals unerhört – heute ist sie Vorbild für Filmmusik. Sein Libretto ist ein Remix aus Edda und Nibelungenlied, dazu angereichert mit eigenen Erfindungen – ein Mythen-Mash-up, wie es heute in Fantasy und Science-Fiction üblich ist. Kurzum: Wagners Ring ist hochmodern, larger than life – großes Kino, voller Drama und Intrigen um Liebe und Macht.
„Es geht aber nicht um Götter und Helden“, sagt Silvio Mohr-Schaaff, Marketing-und Vertriebsleiter der Büchergilde Gutenberg und glühender Wagnerianer. „Es geht um politische Dinge. Im Mittelpunkt steht der revolutionäre Gedanke: Die Obrigkeit wird dargestellt als die dunkle Seite der Macht. Am Ende wird der neue Mensch geboren. Das hat bis heute
nicht an Bedeutung verloren.“
Diese Modernität macht Martin Starks BÜCHERGILDE BILDERBOGEN —extra— erfahrbar. In einem edlen goldfarbenen Schuber wird der Zyklus zu einem Schmuckstück für jede Sammlung. Ein Stück Rheingold zum Anfassen, ein Gesamtkunstwerk wie der Ring selbst. Angesichts der ausgefallenen Festspiele findet Herausgeberin Cosima Schneider: „Ein schöneres Trostpflaster gab’s nie.“