Beschreibung
Eine Liebeserklärung an 'Spree-Athen' Die Beobachtungen des Industriellen, Politikers und Kulturkritikers Walther Rathenau sind gleichzeitig eine Liebeserklärung an seine Heimatstadt Berlin: Humorvoll und bissig kommentiert er die Veränderungen, die den Elan der Gründerjahre nicht immer in großen Konzepten ästhetisch umzusetzen wussten. Walther Rathenaus Essay über die im Entstehen begriffene Metropole mutet im Blick auf das heutige Berlin sehr aktuell an. In seinem Essay Die schönste Stadt der Welt von 1902 kommentiert Walther Rathenau die Veränderungen, die der städtebauliche und gesellschaftliche Wandel der im Entstehen begriffenen Metropole seiner Heimatstadt Berlin mit sich bringt. Die humorvolle und bissige Darstellung 'Spree- Athens' und die städtischen Impressionen und Fantasien des Industriellen, Politikers und Kulturkritikers Walther Rathenau werden mit zahlreichen zeitgenössischen Stadtbildern Berlins - Fotografien des 'Guckkasten-Fotografen' F.A. Schwartz illustriert. Sie zeigen, wie es dazumal in der Hauptstadt ausgesehen hat. Ein biografisches Vorwort von Michael Sontheimer über Walther Rathenau und seine Liebeserklärung an Berlin führt in das Bändchen ein. Ein informatives Nachwort von Rolf Sachsse über den 'Guckkasten-Fotografen' F.A. Schwartz und seine Momentbilder beschließt diese Neuedition.
Autorenportrait
Walther Rathenau, 1867 als Sohn des AEG-Gründers Emil Rathenau geboren, trat nach Studium und Promotion 1899 in den Vorstand der AEG ein und wechselte einige Jahre später in den Vorstand der Berliner Handelsgesellschaft. 1921 wird er Reichsminister für Wiederaufbau in der Weimarer Republik, 1922 Reichsaußenminister. Mit dem Abschluss des Vertrags von Rapallo mit der Sowjetunion über die Wiederaufnahme diplomatischer Beziehungen und den Wirtschaftsaustausch erzielt Rathenau einen großen außenpolitischen Erfolg. Auch gegenüber den Westmächten setzte er als Liberaler auf Ausgleich und Diplomatie. Zu Hause aber wird er von republikfeindlichen Kräften vehement bekämpft. Die Feindseligkeiten richten sich gegen Walther Rathenau als Außenminister und als Juden. Am 24. Juni 1922 wurde Rathenau in Berlin von Rechtsradikalen ermordet.