Beschreibung
'Früher war mein Feld klein, aber es hat die ganze Familie ernährt. Heute ist mein Feld groß, sehr groß - aber es reicht trotzdem nicht, weil hier nichts mehr richtig wächst.' (Abdul Rahman, 47, Viehzüchter aus Burkina Faso, zit. in Broschüre der gtz 2006). Der Viehzüchter Abdul Rahman aus Burkina Faso steht repräsentativ für 250 Millionen Menschen, die direkt von der Desertifikation betroffen sind. Eine weitere Milliarde lebt in gefährdeten Gebieten (gtz:2006:3). Am stärksten betroffen sind alle Trockengebiete der Erde, welche circa 40% der gesamten Landmasse ausmachen. Davon sind drei Viertel direkt von den Auswirkungen der Desertifikation beeinflusst (gtz:2006:3). Besonders stark trifft es viele Entwicklungsländer, die sich in Trockengebieten der Erde befinden. Auch das ist der Grund, warum besonders diese Räume zu den ärmsten Regionen der Erde zählen. Geographisch betrachtet finden sich Desertifikationsprozesse nicht nur in Afrika sondern auch in Asien, Europa, Australien und Südamerika. Die vorliegende Arbeit soll dieses Umweltproblem darstellen, welches zum ersten Mal 1977 nach dem Zusammentreffen der UN-COD (United Nations Conference on Desertification) in das Blickfeld der Öffentlichkeit rückte. Dabei soll ebenfalls der Zusammenhang zwischen Bodendegradation und der Desertifikation aufgezeigt werden. Die Bodendegradation stellt dabei den natürlichen Prozess dar, welcher über anthropogene Faktoren zur Desertifikation führt. Regionalgeographisch soll ein besonderes Augenmerk auf das südliche Afrika gerichtet werden, welches als räumliches Beispiel ausgewählt wurde, um die Komplexität der Thematik besser zu verdeutlichen. Anhand von zwei Beispielen aus dem südlichen Afrika sollen die komplexen Wechselwirkungen zwischen naturräumlichen Faktoren und menschlichen Eingriffen diskutiert werden.