Beschreibung
Jugendoffiziere sind als Referenten für Sicherheitspolitik ein wesentlicher Bestandteil der Öffentlichkeitsarbeit der Bundeswehr. Ob Unterrichtseinheiten im Politikunterricht, sicherheitspolitische Planspiele, Kasernenbesuche mit Schulklassen, Seminare für ReferendarInnen und Lehrkräfte oder die Bereitstellung von Unterrichtsmaterialien - die Angebote der Jugendoffiziere sind vielfältig. Im Jahr 2010 wurden bei derartigen Veranstaltungen zur politischen Bildung über 170.000 TeilnehmerInnen, größtenteils Jugendliche ab 14 Jahren, erreicht. Seit den Gründungsjahren der Bundeswehr strebt diese eine Intensivierung des Einflusses auf das schulische Bildungswesen an. Um die Zusammenarbeit zwischen Jugendoffizieren und Schulen zu stärken sind in den letzten Jahren in mittlerweile acht Bundesländern Kooperationsvereinbarungen zwischen Kultusministerien und der Bundeswehr entstanden. Im vorliegenden Band wird die Zusammenarbeit zwischen der Bundeswehr und Bildungseinrichtungen von ihren Anfängen bis Heute dargestellt. Dabei werden die Intentionen und Strategien der Bundeswehr analysiert und untersucht welche Militarisierungstendenzen mit der benannten Zusammenarbeit einhergehen. Es wird der Fragestellung nachgegangen, ob durch den Einfluss der Bundeswehr auf den Schulunterricht eine kontroverse und kritische politische Bildung gewährleistet sein kann. Darüber hinaus wird die Frage aufgeworfen, welche Herausforderungen die Intensivierung von Werbe- und Legitimationsmaßnahmen der Bundeswehr an die Pädagogik stellt. Das Buch richtet sich insbesondere an Friedensinitiativen sowie Lehrkräfte und bietet grundlegende Informationen für die Argumentation und das Engagement gegen den zunehmenden Einfluss der Bundeswehr auf das Bildungswesen.