Beschreibung
Dass Wasserleichen im Volksglauben der japanischen Fischer als Glücksbringer und als Erscheinungsform des Gottes Ebisu verehrt werden, scheint zunächst widersprüchlich. Leichen gelten im japanischen Volksglauben als hochgradig unrein, und normalerweise soll ein komplexes System aus Tabus und Meidungsvorschriften verhindern, dass Unreinheit, das kegare, an Bord eines Fischerboots gelangt und dort den Fangerfolg und die Sicherheit der Besatzung gefährdet. Die vorliegende Arbeit versucht, den Brauch der Wasserleichenverehrung in dieses System einzuordnen und seine Beziehung zu den verschiedenen Elementen des Volksglaubens der japanischen Fischer aufzuzeigen.