Beschreibung
Die Theologien der Befreiung haben in den 1970er und 1980er Jahren im kirchlich-theologischen Raum wie auch auf politischer Ebene weltweit Beachtung gefunden und auch Kontroversen ausgelöst. Seither ist es in Europa um die Befreiungstheologien jedoch eher still geworden. Diese Unterbrechung des Dialogs hat beiden Seiten geschadet: Den Befreiungstheologien wurde die Möglichkeit einer argumentativen Vertiefung ihrer Ansätze vorenthalten; die europäischen Theologien wiederum drohen in einen neuen Provinzialismus zu geraten. Vor diesem Hintergrund schien es den Herausgebern dringend notwendig, in einem internationalen Symposium den Gesprächsfaden mit den Theologien der Befreiung von neuem aufzunehmen. In diesem Band sind siebzehn Theologinnen und Theologen vertreten, die sich seit langem intensiv mit Fragen der Befreiungstheologie auseinandersetzen. Ihre Beiträge, in denen sich die Pluralität der aktuellen Ansätze Lateinamerikas, Asiens und Europas manifestiert, widmen sie sich nicht einer verklärten Schau in die Vergangenheit, sondern der kritischen Analyse gegenwärtiger theologischer, sozialer und kultureller Entwicklungen.