Beschreibung
Tongolele konnte nicht tanzen (Tongolele no sabía bailar), der dritte und letzte Band von Sergio Ramírez' Trilogie um Inspector Dolores Morales, Ex-Guerrillero im Befreiungskampf gegen den nicaraguanischen Diktator Somoza, ist zugleich der politisch ausdrucksvollste: Er beschäftigt sich als dezidiert politischer Roman mit den Vorgängen in Nicaragua im April 2018, als das Regime des vom Guerrillaführer zum neuen Diktator mutierten Daniel Ortega und seiner Frau Rosario Murillo friedliche Proteste und Demonstrationen für mehr Demokratie brutal niederschlagen liess. Was mehr als 500 Menschen das Leben kostete. Auf dem Hintergrund dieser Ereignisse zeichnet Ramírez ein schonungsloses Bild der nicaraguanischen Gesellschaft, die von Korruption, Armut und Elend, aber auch von grosser Menschlichkeit auf der Ebene der Bevölkerung geprägt ist. Und er versteht es meisterhaft, die zeitgeschichtlichen Vorgänge in Romanform wiederzugeben.
Autorenportrait
Sergio Ramírez ist einer der wichtigsten zeitgenössischen Autoren Lateinamerikas. Im Jahr 2017 erhielt er den Premio Cervantes, der als der Literaturnobelpreis der spanischsprachigen Welt gilt. Neben seinem erzählerischen Werk, das gut zwei Dutzend Romane und mehrere Bände mit Kurzgeschichten umfasst, schreibt er Kolumnen für eine Reihe wichtiger spanischsprachiger Tageszeitungen (El País, Spanien; La Nación, Argentinien; La Jornada, Mexiko). In der edition 8 erschienen von ihm Vergeben und vergessen (Erzählungen, 2004), Strafe Gottes (Mehr als ein Kriminalroman, 2012), die Kriminalromane Der Himmel weint um mich (2015) und Niemand weint um mich (2019) sowie der Roman Sara (2021)