Beschreibung
Die österreichische Künstlerin Katharina Anna Loidl, geboren 1978, hat für ihr Projekt 'Landschaftsradierungen' Stahlstiche von Schweizer Alpenlandschaften aus den 1830er-Jahren zusammengetragen. Diese Drucke bearbeitete sie dann mit Gravurnadel und Stichel. Durch vorsichtiges Entfernen der Drucktinte löscht sie einzelne Bereiche der Landschaften vom Papier und ersetzt sie durch geometrische (Fremd-) Körper. Die Einfachheit dieser Formen sowie das Weglassen jeglicher architektonischer Details ermöglichen es dem Betrachter, sich industrielle Strukturen, Wohngebäude oder Sportanlagen als Ergänzungen oder aber Störfaktoren in der idyllischen Landschaft vorzustellen. Loidl verweist so auf aktuelle Diskurse zur Be- und Verbauung des Alpenraums sowie den Konflikt zwischen Nutzung und Erhaltung von Landschaften in einer globalisierten Welt. Ihre Werkreihe beschäftigt sich mit den Alpen und den Folgen, welche deren wirtschaftliche Nutzung mit sich bringt. Die Texte befassen sich mit dem sublimen, kristallinen Charakter von Loidls Arbeit und mit Aspekten der Romantik als Fundus, der Wahrnehmung von Landschaft und der Kunst der Wiederholung.
Autorenportrait
Katharina Anna Loidl lebt und arbeitet als Künstlerin in Linz. Sie studierte Experimentelle Gestaltung / Bildende Kunst und Kulturwissenschaften an der Kunstuniversität Linz. Ihre Arbeiten im Bereich Fotografie, Video, Objekt und Installation wurden in internationalen Ausstellungen präsentiert. Vitus Weh ist Kulturwissenschaftler, Ausstellungsmacher und Museumsplaner in Wien. Paolo Bianchi ist freier Kurator für zeitgenössische Kunst und Kunst im öffentlichen Raum. Dozent an der Zürcher Hochschule der Künste ZHdK und Autor bei Kunstforum International.