Beschreibung
Ein meisterhaft erzählter, feinfühliger Roman über emotionale Abhängigkeiten, die Sehnsucht nach Liebe - und das verpasste Leben. 'Das Wellental' spielt im Winter 1933, nach der Machtergreifung Hitlers. Die Protagonisten begegnen sich - ausser bei ihrer Arbeit für eine internationale Organisation in Genf - auf einer pazifistischen Kundgebung und auf einer privaten Soiree. Im Mittelpunkt stehen der Abteilungsleiter André Chateney, unglücklich verheiratet und heimlich verliebt in die junge Stenotypistin Claire-Lise Rivier, die mit der Tatsache fertig zu werden versucht, dass ihre grosse Liebe Marc Jeanrenaud Männer liebt, sowie Hélène Blum, Chateneys Kollegin und einstige Geliebte, die wider alle Vernunft noch immer nicht von ihm loskommt. Der Roman besticht durch Alice Rivaz' sensible Beobachtungsgabe, ihre suggestive, bildhafte Sprache und die raffinierten Wechsel der Erzählperspektive.
Autorenportrait
Geboren 1901 in Rovray. Studium der Musik. Ausbildung als Pianistin und Musiklehrerin. Danach bis 1959 Tätigkeit im Internationalen Arbeitsamt in Genf, wo sie auch bis zu ihrem Tod 1998 lebte. Alice Rivaz wurde schon in den vierziger Jahren mit Romanen wie 'Wolken in der Hand' und 'Der Bienenfriede' bekannt. Nach einer längeren Schaffenspause publizierte sie ab 1961 kurz hintereinander Erzählbände, Romane, Essays sowie Tagebücher. Für ihr Werk wurde sie mehrfach ausgezeichet. So erhielt sie zweimal den Schillerpreis, 1975 als erste Frau den Grossen Literaturpreis der Stadt Genf und 1980 den Grand Prix C.F. Ramuz.