Autorenportrait
Ein Denkmal, nämlich der Fries am oberösterreichischen Landesmuseum von 1886, und das Großereignis Forum Metall 1977 definieren den zeitlichen Rahmen einer Annäherung an skulpturale Erscheinungsformen in Oberösterreich im 20. Jahrhundert und verweisen gleichzeitig in ihrem Zustandekommen auf die radikalen Veränderungen von Entstehungsbedingungen innerhalb dieses Zeitraumes.
Der vorliegende Beitrag versucht diese Bedingungen und ihre Auswirkungen auf den Skulpturenbegriff gleich¬berechtigt neben der formalen Entwicklung zu behandeln und mit Ergebnissen bisheriger Einzeluntersuchungen zu verbinden, wobei sich die chronologische Abfolge des Textes nicht zuletzt durch die dominierende Stellung der kirchlichen Kunst am Beginn des Betrachtungszeitraumes und ihren weiteren Einfluß (zumindest in den ersten Jahrzehnten nach der Jahrhundertwende) zwangsläufig ergibt.
Während sich so die kirchliche Kunst im ausgehenden 19. Jahrhundert mit gut organisierten Bildhauerwerkstätten in Linz, Ottensheim und Gmunden sowie einem umfangreichen Denkmälerbestand' als kompakt und produktiv erweist, entwickelt sich die zeitgleiche skulpturale und plastische Profankunst erst langsam und ohne gegenseitige Berührungspunkte.