Beschreibung
Hybrid Architektur ist die ultimative Abkehr von Funktionstrennungen und vom Planungsdeterminismus, von der traditionellen Objekt-Architektur hin zu einer prozesshaften Steuerung der Architektur.Seit die Postmoderne den Nachweis geliefert hat, dass in jedem Fall alle Formen überall gebaut werden können, seit mit Hilfe des Computers auch noch nicht da gewesene, beliebige Formen generiert werden können, seit sich folglich Ziele wie die Einheit von Form-Funktion-Konstruktion oder Ableitungen wie form follows function als ebenso obsolet herausgestellt haben wie die typologische Verankerung in Ort und Geschichte, ist die Architektur(-theorie) im Limesbild der Austauschbarkeit der Ismen gefangen und weiß nicht mehr weiter. Ein Ausweg bahnt sich in der Hybrid Architektur an: Nun werden morphing, merging, scaling, sampling (Vorgangsweisen zur Formfindung, für die in den vorangegangenen 25 Jahren reichlich Erfahrung gesammelt wurde) prozessual auf die Funktionen angewendet; dies ist nicht nur die logische Fortsetzung in der Anwendung der tools, dies zeichnet sich auch in der Dynamik der Entwicklungen im Baugeschehen ab.
Autorenportrait
Manfred Wolff-Plottegg, geboren 1946, Architekt in Graz und Wien, Ordinarius für Gebäudelehre und Entwerfen und Vorstand des Institutes für Architektur und Entwerfen an der TU Wien. Hybrid Architektur ist Forschungsschwerpunkt zur Neudefinition des Funktionalismus.