Beschreibung
Jahraus untersucht Differentialität als Denkprinzip von Supertheorien, um zwischen Universalanspruch und Selbstbegründungsparadoxie Potentiale für eine medientheoretische Erweiterung aufzuspüren. Während aber die Dekonstruktion anstelle von Theorie, Philosophie und Wissenschaft eine Praxis der ,différance’ etabliert, versucht die Systemtheorie beobachtungsleitende Differenzen einzusetzen, in denen die Paradoxie der Autoreflexion konstruktiv gehandhabt werden kann.Medientheorie erweist sich dabei als größte Herausforderung, weil das Medium selbst konstitutiv für Theoriebildung ist. Rehabilitiert die Dekonstruktion das Medium Schrift gegenüber der Mündlichkeit, greift die Systemtheorie auf Sinn als allgemein kommunikatives Grundlagenmedium zurück. Bei beiden Ansätzen wird das Medium nicht als Substanz, sondern als differentieller Prozess verstanden.
Autorenportrait
Oliver Jahraus, geb. 1964, arbeitet an der Universität Bamberg. Zahlreiche literaturwissenschaftliche Veröffentlichungen. Im Jahr 2000 erschien von ihm herausgegeben die Reihe: Das Problempotential der Nachkriegsavantgarden. Grenzgänge in Literatur, Kunst und Medien, Band 1-3, (darin seine Monographie: Die Aktion des Wiener Aktionismus; daneben die Bände: Experimentelle Semiotik in Literatur-Avantgarden; Performance Art nach 1945.)