Beschreibung
„Foucault ist der vollendete Historiker, ist die Vollendung der Historie“ schreibt Paul Veyne und bezeichnet den Begriff der Praktik, die das wirkliche Tun der Menschen meint, als das Revolutionäre dieser neuen Geschichtsauffassung. Foucault hat der Ordnung der Dinge einen Text über das Bild "Las Meniñas" von Velazquez vorangestellt, um die Praxis des Repräsentierens im klassischen Zeitalter zu veranschaulichen. So berühmt dieser Text auch geworden ist, seine Thesen gelten unter Kunsthistorikern eher als berüchtigt und dienen als Beleg dafür, dass strukturalistische Ansätze für die Erschließung eines Bildes nicht taugen.Diese Studie versucht am Beispiel von "Las Meniñas" zu zeigen, dass dem beredten Blick der Kunstgeschichte einiges entgeht, was sich über Foucaults archäologische Analyse erschließen kann. Das Bild wird zunächst im Rahmen kunsthistorischer Texte vorgestellt, dann mit Foucault als Repräsentation der Repräsentation rekonstruiert und schließlich an Hand der Ordnungsmethoden des klassischen Zeitalters (Mathesis, Taxinomia, Genese) neu untersucht. Es erweist sich dabei als naturgeschichtliches Tableau von hoher mathematischer Komplexität.
Autorenportrait
Ellen Harlizius-Klück, geboren 1958, studierte Kunst, Mathematik, Erziehungswissenschaft und Philosophie in Siegen und Düsseldorf. Sie lebt als freischaffende Künstlerin in Neuss.