Beschreibung
Der Liberalismus war in Österreich, abgesehen von einer kurzen Periode im 19. Jahrhundert, stets Korrektiv und Spielbein größerer Lager – als rhetorisches Instrument der Wirtschaft, als Kulturprogramm der Sozialdemokratie. Obwohl Feigenblatt der Freiheitlichen, hat er zuletzt politische Kraft gezeigt: Ohne Liberalismus wäre der FPÖ die Kleine Koalition versperrt geblieben, zum Fliegen braucht selbst Jörg Haider mehr als eine Schwinge.In der aktuellen Situation Mitteleuropas ist der Liberalismus eine Alternative zu Nationalismus und Fundamentalismus: Anhand von Gesprächen mit prominenten Denkern und Politikern prüft der Autor diese These.In einer Zeit, da Kunst und Literatur wieder ihre oppositionelle Rolle verloren haben, ist die intellektuelle Kraft des Liberalismus abzuwägen. Seit Kräfte in den Kirchen zu autoritären Konzepten neigen, sind Liberale in der Rolle von „Protestanten“.
Autorenportrait
Gerfried Sperl ist Chefredakteur der österreichischen Tageszeitung „Der Standard“ und Mitherausgeber der Zeitschrift „was“.