Beschreibung
Im vorliegenden Band wird versucht, die Theorie der Illusionen mit Nietzsches Hilfe weiterzuentwickeln. Um von Nietzsches „Ideologiekritik“ nachhaltig profitieren zu können, ist allerdings eine entdramatisierende Interpretationstechnik erforderlich. Ein zweites Ziel ist, die Theorie der Illusionen auf Nietzsches Texte anzuwenden und die bei ihm wirksamen Mechanismen der Ideologiebildung aufzudecken. Die Pointe dabei ist, dass das Instrumentarium des „mittleren“ Nietzsche zur Kritik des „frühen“ wie auch des „späten“ Nietzsche genutzt wird.Nietzsches ideologiekritisches Philosophieren ist in Tepes Sicht der naturalistischen Ontologie und dem anthropologischen Realismus verpflichtet. Diese Denkweise wird personalistisch ausgeformt: Nietzsche sei es um Selbst-Steigerung im Kontext des Naturalismus/Realismus zu tun. Der Hauptfehler Nietzsches, der „faschistoide“ Konsequenzen hat, bestehe in der kurzschlüssigen Übertragung der „Logik“ des Selbst-Werdens auf das Leben im allgemeinen.
Autorenportrait
Peter Tepe, geboren 1948, lehrt als Privatdozent Philosophie und Neuere Germanistik an der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf.