Beschreibung
Die Knoten zu lösen, die den Willen blockieren, die Widersprüche zu glätten, die Last der Vergangenheit wegzunehmen und so einem jeden zu erlauben, das eigene Leben noch einmal neu zu formulieren und neu zu beginnen: das ist der Auftrag der Liebe, die Synonym für Erneuerung und Konfliktlösung ist. Erfinderisch und diszipliniert, aufgeschlossen und hierarchisch ist die Ordnung, die die Liebe errichtet; der ordo amoris erhellt den Weg der Menschen durch die Qualen dieser Welt und führt sie zur Seligkeit des Paradieses. Dort wird sich das Verlangen stillen können und jeder wird sich endlich selbst erkennen - so Augustinus.Remo Bodeis Buch reflektiert aus der kritischen Sicht der Philosophie und in erzählendem Rahmen durch die Analyse Augustinus' exemplarischer Standpunkte über die großen begrifflichen Blöcke, die die Physionomie der Theorie und der Praxis des Abendlandes bestimmt haben: den geteilten Willen, den Zauber und die Intoleranz der Liebe, die Paradoxa des Glaubens, den kategorischen Wunsch nach Glück, das Bedürfnis, unsterblich zu sein, die Rolle, die Grenzen und die äußersten Möglichkeiten der Politik.
Autorenportrait
Remo Bodei, geboren 1938, ist Professor für Philosophiegeschichte in Pisa und lehrt als Gastprofessor an verschiedenen amerikanischen Universitäten.