Beschreibung
Platons Grundfrage des politischen Denkens „Was heißt Gerechtigkeit?“ steht heute vor einer Kehre, die sich im Spätwerk Heideggers andeutet und die sich gegenüber Ansätzen Vattimos oder Derridas abgrenzen muss: In der durch die Naturzerstörung hervorgerufenen Krise überholt technische Effizienz den traditionellen Begriff des Politischen von Aristoteles über Rousseau zu Carl Schmitt. Entwirft sich die Idee der Gerechtigkeit nach Lyotard als kleine Erzählung von Dissensen und Paralogien? Realisiert sich Gerechtigkeit in der Dekonstruktion? Oder weist die Gerechtigkeit mit Heidegger vor aller Theorie und Praxis ins Denken, in die Mnemosyne und in den Dank? Sollte sich die hermeneutische Macht der Technik als Gefahr zu einer Politik übermenschlicher Öffnungen weiterdenken lassen? Klagt die Gerechtigkeit Instabilitäten ein, die die Politische Theorie notorisch verfehlt? Weist sie in eine Negative Ökologie? Bleibt Menschlichkeit dann nur wenigen vorbehalten, und würde sie trotzdem den anderen gerecht werden?
Autorenportrait
Der Autor lehrt politische Philosophie und Theorie am Geschwister-Scholl-Institut der Universität München.