Beschreibung
Von Beethoven oder Bettina? Das ist eine Frage, die Beethovenbiographen und verehrer bis heute bewegt. Goethe und Beethoven 1812 in Teplitz: Der eine verbeugt sich vor den Potentaten, von denen der andere sich entfernt. Das ist ein ins kollektive Bildgedächtnis geprägter moderner Mythos, den Bettina von Arnim in ihrer kleinen Trilogie Drei Briefe von Beethoven (1839) erfunden hat. Deren Karriere im 19. Jahrhundert analysiert, mit Ausblicken ins 20., die vorliegende Untersuchung, bisher gar nicht oder selten berücksichtigte Materialien einbeziehend. Ein wesentliches Anliegen ist, die Drei Briefe als ein raffiniertes Miniwerk zu charakterisieren, dessen Verflechtung von Authentischem und Fingiertem den epistolaren Erinnerungsbüchern der größten deutschen Briefdichterin in nuce entspricht.
Autorenportrait
Heinz Härtl, Literaturwissenschaftler in Weimar. Zahlreiche Aufsätze und Editionen zur Literatur der Goethe-Zeit, vor allem zur Romantik.
Inhalt
Drei Briefe von Beethoven
Vorwort
1 Bettina und Beethoven: Begegnungen und Briefwechsel (1810/12)
2 Bettina schreibt: Goethe – Pückler – Beethoven (1832)
3 Beethoven in „Goethe’s Briefwechsel mit einem Kinde“ (1835)
4 Bettina, die „Drei Briefe“ und das Nürnberger „Athenæum“ (1838/39)
5 Bettina, die „Drei Briefe“ und das Berliner „Athenäum“ (1841)
6 Versionen und weitere Drucke der „Drei Briefe“ (1841-1848)
7 Von Beethoven und/oder Bettina? (zweite Hälfte 19. Jahrhundert)
8 Starker Mythos – schwache Philologie (19.-21. Jahrhundert)
[Drei Briefe von Goethes Mutter und drei Briefe von Beethoven]