Beschreibung
Eine Mitarbeiterin und ein Mitarbeiter einer großen, international tätigen Kosmetikfirma stellen bei einem Treffen in München fest, dass sie sich Aufschreibungen über ihre Pariser Tage gemacht haben. Sie waren sich vor einiger Zeit bei einem von der Firma in Paris zur Adventszeit veranstalteten Mitarbeitertraining zum ersten Mal begegnet und hatten unabhängig voneinander festgehalten, wie sich in diesen Tagen ihre Beziehung entwickelte, bis hin zu einem dramatischen Ende, das der frühere Partner der Frau, der ihr nach Paris nachreiste, ausgelöst hatte. Der Mitarbeiter schlägt in München seiner Kollegin vor, er und sie sollten sich die Aufzeichnungen zum Lesen geben. Da die Kollegin dies nicht will, schlägt er vor, eine Testamentseröffnung in Baden-Baden zu vollziehen. Das heißt, er lädt seine Kollegin ein, mit ihm ein Wochenende in Baden-Baden zu verbringen und dabei sich gegenseitig das Niedergeschriebene vorzulesen. Zögernd willigt die Kollegin ein, und so kommt der Austausch der Pariser Erlebnisse in einem Hotel in Baden-Baden zustande. Jede Phase der sich entwickelnden Beziehung wird so aus unterschiedlichen Blickwinkeln dargestellt und unterschiedlich beurteilt. Gleichzeitig sind immer das Zusammensein im Hotel und die durch das Vorlesen entstehenden Reaktionen präsent. Der Pariser Firmenrepräsentant hat die Trainingsgruppe auch zu einem sehr erotischen Spektakel eingeladen, bei dem die Zuschauer zu Mitspielern werden können. Der Mann schildert sein Erleben der anzüglichen Szenen, die Frau hält fest, was sie als Zuschauern geradezu schmerzhaft miterleben musste. Bei dem Treffen in Baden-Baden werden auch die Lebens- und Erfahrungshintergründe der beiden handelnden Personen beleuchtet sowie die belastete und schließlich gescheiterte Beziehung der Frau zu einem eifersüchtigen und cholerischen Partner, der nach einem Telefongespräch, das er aus Deutschland mit ihr führt, wütend nach Paris fährt und mitten in eine Trainingsstunde hineinplatzt. Der Roman versucht die unterschiedlichen Gefühls- und Erlebnisebenen von miteinander verbundenen Personen aufzufächern und dabei eine wachsende Spannung aufzubauen. Zudem schildert er die Arbeitsmethoden, den mit Auseinandersetzungen verbundenen Alltag einer Firma. Die Folie bildet darüber hinaus das Erlebnis Paris, dieser Stadt mit dem besonderen vorweihnachtlichen Flair, durch die beiden sich verliebenden Personen.
Autorenportrait
Dr. Walter Flemmer, 1936 in München geboren. Journalist u. Schriftsteller. Seit 1960 journalistisch tätig. Von 1962-2001 beim Bayerischen Rundfunk, die letzten Jahrzehnte Kulturchef u. Stellvertretender Fernsehdirektor. Von 2001-2011 Präsident der Bayerischen Akademie für Fernsehen. Autor und Regisseur bei großen Kulturdokumentationen im In-und Ausland; Koproduktionen mit dem japanischen und chinesischen Fernsehen, weit über hundert Fernsehgesprächssendungen. Autor und Regisseur von Dokumentationen über die Religion und Kultur des Islam vor allem in den Ländern des Vorderen Orients. Als Schriftsteller: Erzählende Prosa, Lyrik, Kinderbücher, Sachbücher, Libretti f. Oper, Kantate, Passion.Vortragsreisen in Asien, Afrika, Lateinamerika und im Vorderen Orient.