Beschreibung
Der Produktionsanlauf ist eine Kernkompetenz für Unternehmen. Aufgrund der Dynamik und Instabilität in der Anlaufphase kommt es immer wieder zu Verfehlungen der Zielgrößen in Bezug auf Zeit, Kosten und Qualität. Proaktive Maßnahmen genügen den anlaufspezifischen Herausforderungen nicht vollständig. Es kommt zu unvorhergesehenen Problemen, die zu Verfügbarkeits-, Leistungs- und Qualitätsverlusten führen. Diese Probleme müssen unter hohem Zeit- und Kostendruck nachhaltig gelöst werden. Daraus ergibt sich die Bedeutung reaktiver Maßnahmen und systematischer Problemlösungsprozesse (PLP). Die Anforderungen an die Problemlösung unterscheiden sich in Abhängigkeit des Anlaufprojekts und ändern sich währenddessen dynamisch. Angesichts zunehmender Komplexität von Produkten und Prozessen erreichen die etablierten Problemlösungsansätze zudem häufig ihre Grenzen, sodass lediglich Symptome bekämpft werden und Probleme fortwährenden Aufwand verursachen. Die fortschreitende Digitalisierung und Vernetzung in der Produktion bieten Potenziale zur Weiterentwicklung bestehender Ansätze und Unterstützung des PLP. Das Ergebnis der Forschungsarbeit ist eine wissenschaftlich fundierte Methodik zur adaptiven Planung digital unterstützter PLP im Produktionsanlauf. Die Methodik ermöglicht die Vorbereitung auf unvorhergesehene Probleme in der Anlaufphase (Planung) und die flexible Reaktion (Anpassung), wenn ersichtlich wird, dass bisherige Anstrengungen zur Problemlösung nicht ausreichen. Dazu beschreibt sie eine systematische Vorgehensweise zur adaptiven Planung und berücksichtigt Risiken des Anlaufprojekts, Anforderungen an die Problemlösung, die Problemlösungsfähigkeit des anlaufenden Produktionssystems und relevante Stellgrößen eines digital unterstützten Problemlösungsprozesses.