Beschreibung
Die technische Entwicklung und Anwendung von Produkten im High-Tech-Bereich gewinnt in der heutigen Zeit zunehmend an Bedeutung. Insbesondere die Datenübertragung und Kommunikation über Satelliten ermöglichen heutzutage weltweit grenzenlose Erreichbarkeit und eine zentimetergenaue Ortung von Empfangsgeräten. Bisher beziehen sich alle Satellitenendgeräte, wie beispielsweise Navigationssysteme, auf das US-amerikanische NAVSTAR-GPS oder das russische GLONASS-System. Das in Zusammenarbeit der Europäischen Union (EU) mit der Europäischen Weltraumorganisation (ESA) geplante und derzeit im Bau befindliche europäische Satellitensystem GALILEO wurde im Gegensatz zu den zuvor genannten Systemen ausschließlich für zivile Zwecke konzipiert und unterliegt demnach keiner militärischen Kontrolle. Galileo stellt somit zum einen ein unabhängiges Pendant der Europäischen Union zu den amerikanischen und russischen Systemen dar und verbessert zum anderen durch die Kompatibilität der Signale die globale Abdeckung und Verfügbarkeit der Weltraum-Infrastruktur. Das Galileo-Programm stellt nicht nur einen Meilenstein in der satellitentechnischen Unabhängigkeit Europas dar, sondern auch einen wichtigen Bestandteil in der europäischen Weltraumpolitik. Die geplanten Hauptanwendungen umfassen Bereiche wie z.B. Umweltüberwachung, Navigationsdienste, Wettervorhersagen, Mauterhebung sowie Frühwarnsysteme für Überschwemmungen und werden zum Teil kostenfrei (OS), zum Teil jedoch kostenpflichtig (CS, SoL, PRS) angeboten. Für den Bau und die Entsendung der 30 Satelliten des Systems wird ein Finanzierungsbedarf von ca. Euro 3,4 Mrd. prognostiziert. Der Fokus der Untersuchung liegt zunächst auf der Projekthistorie und den Planungen zu Systemtechnik und angebotenen Diensten, erläutert Probleme und Diskussionen und betrachtet diese auf Basis finanzwissenschaftlicher Grundlagen. Rückblickend werden Vergabeverfahren und Betreibermodelle analysiert und bewertet. Schließlich wird das Dienstangebot des Galileo-Systems anhand vorliegender Charakteristika in Güterklassen eingeteilt und Bepreisungsalternativen vorgestellt. Nach der Prüfung der investiven Effizienz wird das Dienstangebot bewertet und eine Bepreisungsstrategie vorgeschlagen.
Autorenportrait
Thomas Düker, geb. 1983 in Hildesheim, lebte bis 2010 in Berlin und erlangte an der Technischen Universität zu Berlin den Abschluss als Diplom-Ingenieur im Fach Wirtschaftsingenieurwesen. Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik galt sein besonderes Interesse den Fächern Marketing (insbesondere Konsumentenverhalten und Werbung sowie Methoden der Marktforschung) und Maschinenlehre (Thermodynamik, Maschinenelemente, Kraftwerkstechnik). Seit 2009 ist Thomas Düker beim Stuttgarter Softwarehersteller AEB tätig und fokussiert sich auf Tätigkeiten in den Bereichen Marketing, E-Business und Kampagnenplanung. Weitere Veröffentlichungen des Autors: Potentiale und Grenzen des E-Business bei komplexen Produkten, ISBN: 978-3-8428-7364-3, Diplomica Verlag, Hamburg. Daniel N. Schmidt, geb. 1983 in Stuttgart, studierte bis zu seinem Abschluss als Diplom-Ingenieur im Fach Wirtschaftsingenieurwesen an der Technischen Universität Berlin. Neben seiner Tätigkeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter am Lehrstuhl für Wirtschafts- und Infrastrukturpolitik galt sein besonderes Interesse den Fächern Kraftfahrzeugtechnik und Marketing. Seit 2009 ist Daniel N. Schmidt bei der Carmeq GmbH tätigt und berät Automobilhersteller strategisch und operativ bei der technischen Entwicklung von alternativen Fahrzeugkonzepten und neuen Mobilitätsdienstleistungen.