Beschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Meldungen über neue Höchststände an den Börsen der westlichen Welt gehörten bis ins Jahr 2000 zur Tagesordnung. Die neuen Technologien der Telekommunikations-, Biotechnologie- oder IT-Branche wiesen auf ein lang anhaltendes Wirtschaftswachstum hin. Derzeit sehen sich diese Branchen allerdings mit den Grenzen ihrer schnellen Expansion konfrontiert. Mit zunehmender Intensivierung des Wettbewerbs ist zusätzliches Wachstum häufig nur noch über Marktanteilsgewinne der Konkurrenz zu realisieren; somit teilen diese ehemaligen Wachstumsbranchen das Schicksal bereits etablierter Branchen. Einhergehend mit stagnierenden oder sogar schrumpfenden Märkten werden Kundenbeziehungen in den vergangenen Jahren in Wissenschaft und Praxis stärker unter dem Blickwinkel eines langfristigen und für alle Beteiligten wertvollen Beziehungsmanagements betrachtet, anstatt sich auf eine kurzfristige Optimierung von Geschäftstransaktionen zu fokussieren. Diese Entwicklung von einer transaktions- zu einer beziehungsorientierten Sichtweise wird getragen durch die zahlreichen Profitabilitätseffekte, welche sich bei dauerhaften Geschäftsbeziehungen einstellen können. Auf der Erlösseite werden steigende Umsätze insbesondere durch Cross Selling, Wiederholungs- und Folgekäufe sowie durch eine geringere Preissensibilität der Kunden postuliert. Kosteneinsparungspotentiale spiegeln sich vor allem infolge der vertrauten Geschäftsbeziehung in sinkenden Transaktionskosten wider. Des Weiteren werden im Beziehungsmarketing auch immaterielle Faktoren wie Referenz-, Informations- und Kommunikationspotential des Kunden mit indirekten Erlöswirkungen thematisiert. In diesem Zusammenhang zeigen Untersuchungen, dass in vielen Branchen die Pflege loyaler Kundenpotentiale lediglich 15 bis 20 Prozent der Aufwendungen erfordert, die das Marketing für die Neukundengewinnung einsetzen muss. Die herausragende Bedeutung von Kundenbindung als unternehmerische Ziel- und Steuerungsgröße liegt auch in den hohen Profitabilitätsverlusten einer Kundenfluktuation begründet. Einer Studie zufolge kann eine fünfprozentige Verringerung der Abwanderungsquote eine Steigerung des Unternehmensgewinns um bis zu 75 Prozent bewirken. Der Schaden einer Abwanderung beinhaltet neben den entgangenen zukünftigen Deckungsbeiträgen der verlorenen Kunden auch zusätzliche Akquisitionskosten zum Erhalt der bestehenden Kundenbasis; darüber hinaus ist mit negativer Mund-zu-Mund-Kommunikation abgewanderter []