Beschreibung
Inhaltsangabe:Einleitung: Die Entwicklung von Handel und Städten weist eine sehr enge historische Verbindung auf, die vielfach als "symbiotische Beziehung" charakterisiert wird. So stellten bedeutende Fernverkehrs- und Fernhandelsrouten sowie insbesondere deren Schnittpunkten bevorzugte Makrostandorte von Städtegründungen dar. Markt- und Stapelrechte bildeten im Mittelalter wesentliche Bestandteile des Stadtrechts und waren daher für die weitere Entwicklung der deutschen Städte von tiefgreifender Bedeutung. Heute sind im Bewusstsein der Bevölkerung insbesondere die Innenstädte untrennbar mit dem Attribut "Standort des (Einzel-)Handels" versehen, denn die zentralen Einkaufsstraßen, Passagen und Malls stellen vielfach die quantitativ bedeutendsten Anziehungspunkte im innerstädtischen Raum dar. Dementsprechend wird dem Einzelhandel auch bei der weiteren Entwicklung der Innenstädte eine Leitfunktion eingeräumt. Schon seit mehreren Jahrzehnten wird indes von verschiedenster Seite die "Krise der Innenstädte" in Westdeutschland thematisiert. Je nach Perspektive und Interessenlage werden dabei jedoch ganz unterschiedliche Strukturen und Prozesse beklagt. Hinsichtlich der Leitbranche Einzelhandel ist zu konstatieren, daß die Innenstädte nach dem zweiten Weltkrieg unbestritten einen kontinuierlichen Anteilsrückgang am gesamten westdeutschen Einzelhandelsumsatz haben hinnehmen müssen. Der Bedeutungsüberschuss der Innenstadt als Ausdruck der Zentralität eines (Stand)Ortes scheint demnach vielerorts gefährdet zu sein. Verschiedene strukturelle Tendenzen wie auch die verkehrliche Situation in den Innenstädten werden ebenfalls regelmäßig im Zusammenhang mit diesem Einzelhandelsstandort als problembehaftet diskutiert. Wenngleich ihre Position gefährdet scheint, stellen die Innenstädte heute unverändert die dominierenden Brennpunkte gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Handelns dar. Die Entwicklung der Innenstädte ist daher auf das komplexe Zusammenspiel eines breiten Spektrums an soziokulturellen, ökonomischen und technischen Einflussgrößen zurückzuführen. Zu den seit längerem bekannten Trends ist in den 1990er Jahren ein weiterer Faktor mit unvorhergesehener Dynamik hinzugekommen, dessen außerordentliche Relevanz selbst vielen wirtschaftlichen und politischen Entscheidungsträgern erst seit relativ kurzer Zeit bewusst geworden ist: Die rasant zunehmende wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Internet. Auch zum derzeitigen Zeitpunkt ist die []