Beschreibung
Wie lässt sich der Begriff des Heiligen kulturwissenschaftlich fassen? Die Beiträger*innen des Bandes nähern sich ihm nicht, indem sie ihn substantialistisch festschreiben, sondern definieren ihn strukturell: Er bewegt sich im Spannungsfeld zwischen Unverfügbarkeit und Verfügbarkeit, zwischen Formen von Ausschließung einerseits und Einschließung andererseits. Dieser systematisch erschlossene Begriff bildet eine verbindliche Klammer und ist zugleich, ohne beliebig zu werden, flexibel genug, um eine Vielzahl von Disziplinen miteinander ins Gespräch zu bringen und auf unterschiedlichste Felder kulturwissenschaftlicher Forschung bezogen werden zu können.
Autorenportrait
Margreth Egidi (Prof. Dr.) ist Professorin für Deutsche Literatur und Sprache des Mittelalters an der Universität Paderborn. Ihre Forschungsschwerpunkte umfassen Erzähllogiken vormoderner Texte, Medialität mittelalterlicher Literatur, den höfischen Liebesdiskurs, die Diskursivierung von Heiligkeit sowie Gaben- und Tauschlogiken.