Beschreibung
Literaturmuseen basieren auf der Heroisierung von Einzelpersonen und repräsentieren dadurch ein weiß und männlich geprägtes Bild des literarischen Kulturerbes. Mit dem Fokus auf die Ausstellbarkeit von Literatur stellt sich das Literaturmuseumswesen jedoch nicht gegen das patriarchale und nationale Fundament, sondern trägt vielmehr zur Aufrechterhaltung des Systems bei. Vanessa Zeissig untersucht die Debattengeschichte und formuliert eine progressive Institutionskritik. Sie setzt sich mit institutionellen Machtstrukturen, Ökonomisierung und anderen Missständen auseinander, analysiert die Verantwortung von Gestaltung und fordert schließlich eine politisierte Transformation von Literaturmuseen.
Autorenportrait
Vanessa Zeissig (Dr. phil.) ist Szenografin und Dozentin für Museologie, Designtheorie und Ausstellungsdesign sowie für kulturelle Bildung und Diversität. Sie forscht zu diskriminierungssensibler Transformation von Museen sowie zur politischen Dimension von Szenografie, Raum und Design.