Beschreibung
Ist Pornografie dokumentarisch? Darf ein Dokumentarfilm erregen? Das Objektivitätsversprechen des Konstrukts 'Dokumentation' erfährt durch den Wirklichkeitseffekt pornografischer Bewegtbilder eine ernstzunehmende Herausforderung. Ausgehend von der Feministischen Filmtheorie und Theorien des Dokumentarischen befragt Leonie Zilch Hardcore-Filme, pornografische Plattformen und anleitende Dokumente weiblicher Sexual- und Lustaufklärung nach den ihnen eingeschriebenen Wissenskulturen. Die materialnahen begriffs- und technikgeschichtlichen Überlegungen erschließen dabei neue Wege eines kritischen Umgangs mit dem Erregungspotenzial dokumentarischer Artefakte.
Autorenportrait
Leonie Zilch ist wissenschaftliche Mitarbeiterin (PostDoc) am Institut für Film-, Theater-, Medien- und Kulturwissenschaft der Johannes Gutenberg-Universität Mainz. Sie hat an der Ruhr-Universität Bochum im Rahmen des DFG-Graduiertenkollegs 'Das Dokumentarische. Exzess und Entzug' promoviert und studierte Theater-, Film- und Medienwissenschaft, Philosophie und Germanistik an der Goethe-Universität Frankfurt. Sie forscht zu Feministischer Filmtheorie, Porn Studies, dem Dokumentarischen, medialen Körperregimen und zur Wissensgeschichte weiblicher Sexualität.