Beschreibung
Wenn in wissenschaftlichen Zusammenhängen etwas sichtbar wird, dann häufig, weil es in experimentellen Verfahren sichtbar gemacht worden ist. Die operative 'Sichtbarmachung' erlaubt neue Perspektiven auf die disjunktive Verschränktheit von Wissenschafts- und Mediengeschichte. Eine Archäologie des Sichtbaren - wie sie etwa am Beispiel mikrofotografischer Verfahren der Bakteriologie nachvollzogen werden kann - betont die materiell-diskursive Konfiguration von Wissensproduktion. Die erzeugten 'epistemischen Bilder' fungieren demnach als Relais zwischen Erkenntnis und Sichtbarkeit. Sebastian Scholz nähert sich dieser komplexen Konstellation mit dem Ziel, 'das Sichtbare' zu problematisieren und Potentiale einer operativen Medien-Onto-Epistemologie aufzuzeigen.
Autorenportrait
Sebastian Scholz (Dr. phil.) ist Assistant Professor für Medienwissenschaft an der Vrije Universiteit Amsterdam. Seine Lehr- und Forschungsschwerpunkte sind angesiedelt an den Schnittstellen von Medien- und Wissenschaftsforschung, Medienästhetik und -theorie. Sie umfassen die Genealogie und Epistemologie des Sichtbaren sowie die Archäologie von Sensormedien.