Beschreibung
Chinesische Waren - große Mengen an Tee, Seide und Porzellan - wurden im 18. Jahrhundert auf europäischen Märkten gehandelt. Fürsten, Kaufleute und Kunden im Heiligen Römischen Reich allerdings waren weitgehend auf niederländische und englische Importe angewiesen. Darum suchten sie nach Wegen, um entweder direkt vom Chinahandel zu profitieren oder aber ihn umgehen zu können. Mareike Menne geht den Bedingungen dieses interkulturellen (See-)Handels einschließlich der Warenströme, der Arbeitsmigration und des Entstehens von Aktiengesellschaften und Manufakturen nach. Sie beleuchtet das Verhältnis von Staat/Nation und Privatwirtschaft/Unternehmertum und zeigt: Ohne selbst aktiv zu handeln, übte China Einfluss auf europäische Wirtschaft und Kultur aus.
Autorenportrait
Mareike Menne, geb. 1977, ist Privatdozentin für Neuere Geschichte an der Universität Paderborn mit den Forschungsschwerpunkten Chinarezeption, Migrations- und Wirtschaftsgeschichte in der Frühen Neuzeit. Neben Geschichte studierte sie Kulturwissenschaftliche Anthropologie und Medienwissenschaft. Im Rahmen ihres freiberuflichen Projekts 'Brotgelehrte' forscht und coacht sie zur beruflichen Praxis und Fachkompetenz von Geistes- und Kulturwissenschaftler_innen. Als freie Historikerin arbeitet sie für Museen, Verlage und Kultureinrichtungen.