Beschreibung
Der Begriff der Individualisierung trägt in der Regel negative Konnotationen: sei es im Hinblick auf eine zunehmende Vereinzelung und Vereinsamung von Individuen oder hinsichtlich der Zunahme egoistisch anmutender Handlungen von Menschen, die das Gemeinwohl aus dem Blick verlieren. Prozesse der Individualisierung werden daher häufig als Bedrohung für die Konstituierung moderner Gesellschaften diskutiert. Diese Studie hingegen präsentiert eine neue Lesart der Individualisierung. Orientiert an Niklas Luhmanns Arbeiten und gestützt auf Ergebnisse einer empirischen Studie legt Bettina-Johanna Krings eine soziologische Betrachtung vor, die die Aufforderung zur Individualisierung als eine notwendige Herausforderung in modernen Gesellschaften interpretiert.
Autorenportrait
Bettina-Johanna Krings (M.A. Politische Wissenschaft, Soziologie, Ethnologie; Dr. phil. in Soziologie), leitet den Forschungsbereich 'Wissensgesellschaft und Wissenspolitik' des Instituts für Technikfolgenabschätzung und Systemanalyse (ITAS) am Karlsruher Institut für Technologie (KIT). Ihre Forschungsschwerpunkte sind Technische Innovationen und Auswirkungen auf Arbeitsstrukturen, Theorien und Methoden der Technikfolgenabschätzung, Mensch-Maschine-Interaktionen sowie Soziologische Theorien zur Entwicklung moderner Gesellschaften.