Beschreibung
Das Buch untersucht die Einbeziehung von Personen in die globalisierten Funktionssysteme der modernen Gesellschaft. Es geht erstens um 'Leistungsrollen', in denen eine Person Tätigkeiten und Verpflichtungen übernimmt, die für einen gesellschaftlichen Handlungsbereich konstitutiv sind. Zweitens werden die vielfältigen 'Publikumsrollen' analysiert, die all jenen zur Verfügung stehen, die eher im Status des Beobachters in das Geschehen in einem System eingreifen. Ein dritter Gegenstand sind 'Exklusionen', d.h. die Möglichkeiten der Nichtberücksichtigung und des Ausschlusses von Personen aus sozialen Systemen. Eine soziologisch entscheidende Frage ist, ob in der Moderne eine Exklusion immer einen Wiedereinschluss an einem anderen sozialen Ort - und sei dies als Zugehörigkeit zu einem abweichenden Sozialsystem - nach sich zieht. Diese drei Stränge verknüpft das in erweiterter zweiter Auflage erscheinende Buch mit Überlegungen zum Fremden und zu Migration, zur Theorie der Weltgesellschaft und deren funktionaler Differenzierung und zu neu entstehenden Formen der Ungleichheit in der Gegenwartsgesellschaft.
Autorenportrait
Rudolf Stichweh ist Dahrendorf-Professor für Theorie der modernen Gesellschaft und Direktor der Abteilung 'Comparative Research on Democracies' am Forum Internationale Wissenschaft der Universität Bonn. Er hat(te) u.a. Professuren und Gastprofessuren in Bielefeld, Princeton und Chicago inne und war von 2006 bis 2010 Rektor der Universität Luzern. Seine Forschungsschwerpunkte beinhalten die Theorie der Weltgesellschaft, soziokulturelle Evolution, funktionale Differenzierung und die Theorie der Inklusion.