Beschreibung
Beratung ist zum festen Bestandteil von Bildung, Arbeitswelt, Wohlfahrtsstaat und persönlichen Beziehungen geworden. Mit ihrer Aufforderung zu umfassender Eigenaktivität soll Beratung freie, kompetente und imaginative Subjekte hervorbringen. Boris Traue führt Therapiestrategien wie das Coaching auf Wissensformen und Psycho-Techniken des 18. Jahrhunderts zurück und zeigt, dass sie ihre Aktualität im gegenwärtigen Feld der Beratung durch die Verknüpfung mit einer kybernetischen Anthropologie und mit digitalisierten Praktiken erhalten. Die Studie entwirft damit zugleich eine Genealogie des modernen Individuums.
Autorenportrait
Boris Traue (Dr. phil.) ist wissenschaftlicher Mitarbeiter des Instituts für Soziologie der Technischen Universität Berlin und zurzeit Visiting Research Fellow am Centre for the Study of Invention & Social Process (CSISP) am Goldsmiths College, University of London. Seine Forschungsschwerpunkte liegen im Bereich der Wissens- und Kultursoziologie, der Professionssoziologie und der Geschichte der Sozial- und Selbsttechniken.