Beschreibung
Seit mehr als 40 Jahren bemüht sich die Türkei um eine Mitgliedschaft in der Europäischen Union. Da die Türkei auf gesetzlicher Ebene die Kopenhagener Kriterien umgesetzt hat, erhielt sie 2004 den Status eines Beitrittskandidaten und seit Oktober 2005 finden Beitrittsverhandlungen statt. Obwohl alle Mitgliedsstaaten der Europäischen Union den Beitrittsverhandlungen zugestimmt haben, wird der mögliche Beitritt der Türkei sehr kontrovers diskutiert; kein anderes Beitrittsgesuch polarisierte in der Art und Weise die Medien, Politiker, Wissenschaftler und Gesellschaften in der Europäischen Union. Die Kontroversität und Langwierigkeit der Diskussion um den möglichen Beitritt der Türkei zeigen die Besonderheit der Rolle der Türkei für die Europäische Union. Eine zentrale Frage innerhalb des Diskurses über den Beitritt der Türkei ist, ob diese mit der europäischen Identität und der politischen Kultur der Europäischen Union kompatibel sei. Häufig wird in der Diskussion um den Türkeibeitritt deren vermeintliche kulturelle und politische Andersartigkeit im Vergleich mit Europa angeführt: Sowohl von Gegnern des Beitritts als auch von Befürwortern des Beitritts werden politische, ökonomische, geographische, religiöse und kulturelle Gründe herangezogen, um den jeweiligen Standpunkt zu begründen. Dieses Buch bündelt, analysiert und vergleicht die verschiedenen Meinungen zum Türkeibeitritt im Hinblick auf die europäische Identität, um schließlich fragen zu können, ob sich eine europäische Identität mit der Türkei als Mitglied entwickeln kann.
Autorenportrait
Sabine Appel studierte Politikwissenschaft und Deutsche Philologie an der Georg- August- Universität Göttingen und erlangte im September 2009 den Grad des Magisters. Seit dem Grundstudium lag der Schwerpunkt des Studiums auf der Europapolitik, insbesondere auf der Frage, wie und ob sich eine europäische Identität entwickeln kann und welche Auswirkungen der mögliche Türkeibeitritt auf diese haben könnte.