Beschreibung
Symbole einer tieferen Realität "Ein Buch wie die Räume eines imaginären Museums." La Libre Belgique, Brussels "Die wesentliche Eigenschaft der symbolistischen Kunst besteht darin, eine Idee niemals begrifflich zu fixieren oder direkt auszusprechen", schrieb der Dichter Jean Moréas 1886 in seinem Manifesto of Symbolism. Und es war in Frankreich und Belgien, der Wiege des literarischen Symbolismus, wo auch die symbolistische Malerei geboren wurde. Für sie war der kulturelle Raum wie geschaffen, den die Poesie von Baudelaire und Mallarmé und die Opern Wagners eröffnet hatten. Ihre Maler waren nicht durch einen künstlerischen Stil verbunden, sondern durch eine Geisteshaltung - sie drückten "die Idee" aus, und die Vorstellungskraft spielt eine wichtige Rolle in ihrer Arbeit. "Traum" war ihr Credo; sie lehnten Impressionismus, Realismus, Naturalismus und das Wissenschaftliche ab oder hassten es sogar. Das Hauptprinzip des Symbolismus, das der "Korrespondenzen", zielte auf Harmonie zwischen allen unterschiedlichen Künsten - oder wollte zumindest das Wagnersche Gesamtkunstwerk schaffen. Heute, nachdem man den Symbolismus eine Zeit lang vernachlässigt hatte, steht eines fest: Symbolistische Malerei ist für unser Verständnis von moderner Kunst essentiell. Nicht nur, weil sie sich wie ein Lauffeuer über die Welt verbreitet und von Russland bis nach Amerika, von Nordeuropa bis zum Mittelmeer Anhänger gefunden hat - sondern auch, weil sie der Quell zahlreicher Veränderungen war, ohne die moderne Kunst nicht das wäre, was sie ist.
Autorenportrait
Michael Gibson ist ein Kunstkritiker, Kunsthistoriker, Anthropologe, Schriftsteller, Gelehrter und Philosoph, der seit über 40 Jahren für diverse internationale Publikationen über Kunst schreibt, u. a. für den International Herald Tribune, die New York Times und Connaissance des Arts. Zu seinen zahlreichen Büchern gehören Abhandlungen über Bruegel, Gauguin, Duchamp und Calder, bei TASCHEN erschienen Symbolismus und eine Monografie über Odilon Redon. Gilles Néret (1933-2005) war Kunsthistoriker, Journalist, Schriftsteller und Ausstellungskritiker. Er organisierte mehrere Kunst-Retrospektiven in Japan und gründete das SEIBU Museum sowie die Galerie Wildenstein in Tokio. Er leitete Kunstzeitschriften wie L'OEil und Connaissance des Arts und erhielt für seine Publikationen 1981 den Prix Élie Faure. Néret war Herausgeber von TASCHENs Monet und Velázquez und Autor von Dalí - Das malerische Werk, Matisse sowie Erotica Universalis.