Beschreibung
Dürrenmatts vielgestaltiges Werk wird, unter besonderer Berücksichtigung des Bildwerks, im Kontext aktueller Forschungsperspektiven neu gelesen und analysiert. Die Beiträger betrachten Friedrich Dürrenmatts Werk gut 20 Jahre nach seinem Tod im Kontext neuer Forschungsperspektiven und unter Einbezug des bisher kaum erkundeten Bildwerks. Im ersten Teil werden Motive, Figuren, Metaphern und Modelle und intertextuelle Relationen untersucht, die für Dürrenmatts gesamtes Werk von besonderer Bedeutung sind: Elemente des Ludischen und Spielformen der Kontingenz, das Verhältnis der frühen Kriminalromane zu zeitgenössischen Ausprägungen der Kriminalistik, die Relevanz thermodynamischer und mathematischer Metaphorik für Dürrenmatts Verständnis des Politischen, sowie die Wandlungsformen der Metaphorik von Erinnerung und Schreiben. Die Beiträge im zweiten Teil beschäftigen sich erstmals in größerem Umfang mit intermedialen Aspekten in Dürrenmatts Bildwerk und dessen Stellung im zeitgenössischen System Kunst. Intermedialität wird ebenfalls als literarisches Thema des Spätwerks und als Phänomen der Rezeption in Comic-Versionen von Dürrenmatts Stoffen diskutiert. Mit Beiträgen von Maximilian Bergengruen, Régine Bonnefoit, Pierre Bühler, Peter Gasser, Ingeborg Hoesterey, Patricia Käppeli, Rudolf Käser, Peter Rusterholz, Monika Schmitz-Emans, Peter Schnyder, Eugenio Spedicato, Martin Stingelin, Ulrich Weber und Theodore Ziolkowski
Autorenportrait
Peter Gasser, geb. 1951, studierte Philosophie, Germanistik und Romanistik und promovierte an der Universität Neuchâtel. Seit 1995 ist er dort Lehrbeauftragter für deutschsprachige Literatur der Schweiz und wurde 2001 zum Professeur associé ernannt. Peter Rusterholz, 1980-2000 Ordinarius an der Universität Bern. Forschungsprojekte zum Spätwerk Dürrenmatts. Peter Schnyder, geb. 1967, studierte in Zürich, Göttingen, Berlin und Cambridge und ist Professor für Neuere deutsche Literaturwissenschaft an der Universität Neuchâtel. Seine Forschungsschwerpunkte sind: Deutsche Literatur des 17. bis 20. Jahrhunderts im europäischen Kontext, Ästhetik und Politik sowie Literatur und Wissenschaft. Ulrich Weber, geb. 1961, promovierte an der Universität Bern, ist seit 1991 wissenschaftlicher Mitarbeiter im Schweizerischen Literaturarchiv in Bern, u.a. verantwortlich für die Nachlässe von Dürrenmatt und Highsmith, Lehrbeauftragter an der Universität Fribourg und seit 2000 auch im Centre Dürrenmatt Neuchâtel. Co-Organisator der Sommerakademie Schweizer Literatur.