Beschreibung
Über die literarische Schöpfung von Dingen und das Infragestellen der vorherrschenden Objekt-Ordnung. Die literarische Schöpfung von Dingen stellt die in der Wirklichkeit vorherrschende Objekt-Ordnung in Frage. Da es sich bei der Präsenz von Dingen in der deutschen Dichtung und Prosa um Gegenstände handelt, deren Materialität imaginiert ist, entfalten sie mitunter ein eigentümliches Eigenleben, üben eine geheimnisvolle Kraft auf Menschen aus, manchmal treten sie ihnen sogar als eigensinnige Akteure gegenüber. So liefern erzählte Dinge nicht nur neue Denkanstöße zur Welt der Objekte, sondern auch zu den Beziehungen von Menschlichem und Dinglichem. Aus dem Inhalt: Galili Shahar, Tel Aviv: Ring/Ding - Objekt, Kunstwerk und Machtrepräsentanz bei Lessing und Wagner Dörte Bischoff, Hamburg: Beutestücke - Stückwerk - Dingpoetik und Geschichtsphilosophie bei Heine Uwe Steiner, Mannheim: Die Verrückung der anthropologischen Matrix. Dinge bei Franz Kafka Paola Bozzi, Mailand: Einmal anfassen, zweimal loslassen. Zu Herta Müllers Unterminierung der Ordnung
Autorenportrait
José Brunner, geb. 1954, ist Professor an der Buchmann Fakultät für Rechtswissenschaft und dem Cohn Institut für Wissenschaftsgeschichte und -philosophie der Universität Tel Aviv. Von 2005 bis 2013 war er Direktor des Minerva Instituts für deutsche Geschichte Tel Aviv.