Beschreibung
Manfred Peter Heins Gedichte machen hellhörig für das Vergessene, das Ungesagte, für das Reich des Dazwischen. Denn wenn nichts mehr verschwiegen wird, kann auch nichts mehr gesagt werden, und jede Mitteilung versinkt in einer Sprachtapete, deren pausenloser Wechsel Aktualität vortäuscht. In solch einer Zeit ist es Aufgabe des Dichters, vor dem Gemurmel souverän das Ohr zu schließen und auf das Atmen der Bilder zu lauschen, die der Ruß der Geschichte in den Innenraum der Sprache zeichnet. 'Der Atem erinnert Die Fährte denkt wieder die Jahre', könnte als Leitmotiv über den Gedichten Manfred Peter Heins stehen, die uns der in Finnland lebende Dichter übers Meer schickt - Botschaften über das Verdrängte der Geschichte, den Schmerz der Gegenwart und das Unterwegssein der Stimme. Von Sprachinsel zu Sprachinsel formulieren die Gedichte eine Moral, die 'in den Zeiten des Reality- TV überlebensnotwendig ist' (Hermann Wallmann in der Süddeutschen Zeitung)
Autorenportrait
Manfred Peter Hein wurde 1931 in Darkehmen/Ostpreußen geboren, studierte Germanistik, Geschichte, Kunstgeschichte und Finnougristik in Marburg, München, Helsinki und Göttingen, lebt seit den fünfziger Jahren in Finnland. Zahlreiche Gedichtbände, Prosa, Essays, außerdem Übersetzungen, Herausgaben. Für seine Gedichte und Übersetzungen wurde er mit renommierten deutschen und internationalen Literaturpreisen geehrt, zuletzt 2006 mit dem Rainer-Malkowski-Preis.