Beschreibung
Seit ihren Anfängen ist die Literatur ein Medium, in dem unterschiedliche ethische Positionen gegeneinander gestellt oder verhandelt werden. In Opposition zu konservativen Poetiken seiner Zeit entwickelte Hermann Broch eine ethisch argumentierende Ästhetik, für die der Doppelaspekt von neuer Erkenntnis und neuer Form bezeichnend war. Das immer wieder anders gelagerte Zusammenspiel von Ethik und Ästhetik kann nur in Einzeluntersuchungen verdeutlicht werden. Um solche Detailstudien zur deutschen Gegenwartsliteratur geht es in diesem Band. Im Mittelpunkt stehen Werke von acht Autorinnen und Autoren: Durs Grünbein, Barbara Honigmann, Angela Krauß, Peter Schneider, Arnold Stadler, Yoko Tawada, Hans-Ulrich Treichel und Ulf Erdmann Ziegler. Sie steuern Poetikvorlesungen und Stellungnahmen bei, in denen sie den Spannungsbogen zwischen Ethik und Literatur skizzieren. Bei gleicher Fragestellung werden Werke dieser acht Schriftsteller von Kritikern und Germanisten analysiert und interpretiert. Mit Beiträgen von: Michael Braun, Heinrich Detering, Gregor Dotzauer, Gerald Early, Evelyn Finger, Ulrich Greiner, Ina Hartwig, Peter Hanenberg, Jennifer M. Kapczynski, Andrea Köhler, Suzuko Mousel Knott, Stephan Krass, Paul Michael Lützeler, Erin McGlothlin, Mark Rectanus und Hajo Steinert.
Autorenportrait
Die Herausgeber Paul Michael Lützeler, geb. 1943, ist Professor an der Washington University in St. Louis und Leiter des Max Kade Center for Contemporary German Literature. Jennifer M. Kapczynski, geb. 1972, ist Assistant Professor an der Washington University in St. Louis, wo sie deutsche Literatur-, Kultur- und Filmgeschichte lehrt.