Beschreibung
Italien in den Erzählungen von Stefan Andres: Austragungsort existentieller und politischer Spannungen und Begegnungsstätte der Kulturen. Mit seinen italienischen Romanen und Novellen hat Stefan Andres das klassische Sehnsuchtsland der Deutschen wieder ins literarische Bewusstsein gehoben. Andres lebte von 1937 bis 1949 in der Emigration im süditalienischen Positano. Der 'ekstatischen Losgelöstheit dieses Ortes' verdanken sich jene Erzählungen, die 1957 unter dem Titel 'Positano. Geschichten aus einer Stadt am Meer' erschienen und die kleine weiße Stadt am Golf von Salerno in Deutschland berühmt gemacht haben. Der vorliegende Band versammelt die schönsten dieser Erzählungen, die von der bitteren Erfahrung der Emigration berichten, aber auch liebenswerte Porträts einfacher Menschen zeichnen. Hinzu kommt eine Auswahl wenig bekannter in Italien spielender Kurzgeschichten, die Andres auch als Meister dieses Genres zeigen. Die großen Erzählungen 'Das goldene Gitter', 'Amelia' und 'Auf der Engelsbrücke' runden die Sammlung ab. Der als Leseausgabe konzipierte Band folgt den Erstdrucken und wird durch ein ausführliches Nachwort zur Entstehungs- und Rezeptionsgeschichte komplettiert.
Autorenportrait
Der Autor Stefan Andres (1906-1970) gilt als einer der wichtigsten Vertreter der 'inneren Emigration' und war nach dem Zweiten Weltkrieg ein vielgelesener Autor. Zu seinen bekanntesten Werken zählen 'El Greco malt den Großinquisitor' (1936), 'Wir sind Utopia' (1943) und 'Der Knabe im Brunnen' (1953). Der Herausgeber Dieter Richter, geb. 1938, war bis 2004 Professor für Germanistik und Kulturgeschichte an der Universität Bremen und ist Autor zahlreicher Bücher zu deutsch-italienischen Themen. Er hat 1991 eine italienische Ausgabe der Positano-Erzählungen herausgegeben und 2000 in Italien eine Ausstellung zu Stefan Andres und dessen Leben in der Emigration organisiert.