Beschreibung
Aktuelle Forschungsbefunde weisen auf eine große Heterogenität der Lernvoraussetzungen von Kindern im Anfangsunterricht der Grundschule hin. Vor dem Hintergrund, dass die Adaptivität des Unterrichts als ein zentrales Merkmal von Unterrichtsqualität angesehen wird, gehört es demnach zu den Kernaufgaben von pädagogischen Fachkräften, die Lernvoraussetzungen ihrer Schülerinnen und Schüler zu diagnostizieren und sie darauf aufbauend in ihrer weiteren Entwicklung individuell zu unterstützen. Bislang liegen allerdings kaum Untersuchungen dazu vor, wie pädagogische Fachkräfte diesen hohen Anforderungen an ihre professionelle Handlungskompetenz begegnen. Die Untersuchung nimmt die Diagnose- und Förderpraxis pädagogischer Fachkräfte im Anfangsunterricht aus verschiedenen Perspektiven näher in den Blick. Hierzu werden sowohl theoretische Hintergründe und bereits vorliegende Forschungsbefunde zum Thema erörtert als auch die Ergebnisse zweier Studien dargelegt, die in das FiS-Projekt ("Förderung der Lern- und Bildungsprozesse von Kindern in der Schuleingangsphase") integriert sind. In Studie I wurde auf quantitativer Ebene die Diagnose- und Förderpraxis von pädagogischen Fachkräften speziell im schriftsprachlichen Anfangsunterricht genauer untersucht, während in der primär qualitativ angelegten Studie II Wochenplanarbeit als ein möglicher Rahmen für die Umsetzung von Diagnose und Förderung fokussiert wurde.
Autorenportrait
Melanie Eckerth war nach ihrem Studium und Referendariat für das Lehramt der Grundschule zunächst im Rahmen eines Graduiertenförderprogrammes und anschließend als wissenschaftliche Mitarbeiterin an der Westfälischen Wilhelms-Universität Münster tätig. Seit 2010 arbeitet sie als wissenschaftliche Mitarbeiterin im Bereich Allgemeine Didaktik und Pädagogik der Grundschule an der Universität zu Köln. Ihre Arbeits- und Forschungsschwerpunkte liegen u.a. in den Bereichen Dignose und Förderung, Übergang von der Kindertageseinrichtung in die Grundschule, Öffnung von Unterricht und Jahrgangsmischung