Beschreibung
Präzision zerreißt Zusammenhänge. Die Entgrenzung ist in sich selbst gefangen. Im Unendlichen fällt alles zusammen. Der Glaube an den Zweifel rettet den Glauben. Das Fenster rahmt das Weltbild des in oberirdischen Wohnhöhlen hausenden homo videns ein. Um sich aber noch besser gegen die feindliche Umwelt abschotten zu können, hat er diese Öffnung mit Glas verschlossen. Dessen Transparenz lässt ihn in die Weite schauen, ohne die wohlige Enge seines Refugiums verlassen zu müssen. Wie wenig er dabei erkennt, wird ihm erst bewusst, wenn er an Unwettertagen vom künstlichen Fenster seines Fernseh oder Computer Bildschirmes aufblickend - durch regenüberströmte Scheiben starrt. Einige solcher Eindrücke hält Alexander Eilers unsentimental-bündig in einem weiteren, erneut um Freundesgaben bereicherten Aphorismenband fest.
Autorenportrait
Alexander Eilers (*1976), promovierter Literaturwissenschaftler, Herausgeber, Anthologist sowie Übersetzer, hat 15 Jahre als Dozent an der JustusLiebigUniversität Gießen gearbeitet und ist nun Englisch und Philosophielehrer. Sein Interesse gilt sowohl der neuzeitlichen Mentalitätsgeschichte als auch dem Aphorismus. Sein Werk wurde verschiedentlich ausgezeichnet, etwa beim Wettbewerb des Fördervereins des Deutschen Aphorismus-Archivs (2020) oder beim Premio Internazionale per lAforisma (2020).