Beschreibung
Das Buch diskutiert verschiedene Machtformen und -ausübungen, angefangen von der radikalsten und brutalsten, der Destruktion und Einverleibung, wie sie nicht nur im russischen Ukraine-Krieg vorgekommen sein soll, sondern bereits in einem der frühsten Pyramidentexte geschildert wird, über moderatere Formen wie das gegenseitige Ringen um Vormacht, sei es im sportlichen Wettkampf, in der Politik oder in der Wirtschaft, bis hin zur Macht der Sprache, die aufputschend wie beruhigend sein kann. Das Buch schließt mit einer Analyse unserer Erkenntnis, sofern sie als Konstruktivismus im Gegensatz zum Realismus verstanden wird und weitgehende erkenntnistheoretische Eingriffe in die Welt vornimmt gemäß den kulturellen Erkenntnisbedingungen. Die Paradoxie besteht darin, dass die natürlichen Machtverhältnisse zugleich die Grundlage unserer kulturellen Errungenschaften von Erkenntnis, Wissen und Wissenschaft bilden, welche die natürlichen Machtverhältnisse im erkenntnistheoretischen Konstruktivismus zum Verschwinden bringen.
Autorenportrait
Karen Gloy studierte Philosophie, Germanistik, Physik, Kunstgeschichte und Psychologie an den Universitäten Hamburg und Heidelberg. Zu ihren Lehrern gehörten unter anderen Carl Friedrich von Weizsäcker, Hans-Georg Gadamer, Karl Löwith, Dieter Henrich, Ernst Tugendhat und Michael Theunissen. Sie lehrte an den Universitäten Harvard, Heidelberg, Luzern, Wien, am Humboldt-Studien-Zentrum der Universität Ulm, jetzt noch an der Ludwig-Maximilians-Universität München. Zahlreiche ihrer Bücher sind bei K&N erschienen.