Beschreibung
Bekannt sind sie schon, die vier Figuren des Wahlverwandtschaften-Quartetts. Dank Goethes Roman. Spielen seit über 200 Jahren ihr gleiches Spiel. Jenes von Liebe und Trennung, jenes von Begehren und Entsagung. Ein kompliziertes Geschehen obwaltet da. Kunstvoll erzählt. Wie kunstvoll, lässt sich dann erschließen, wenn man versucht, das Erzählte nach-zu-erzählen. Wenn man versucht, zu verstehen, was der Erzähler aus welchem Grund so und nicht anders getan. Wenn man versucht, den Text sprechen zu lassen und ihn - an vielen Beispielen - durch-zu-buchstabieren. Wenn man versucht, manche Passagen zusammenzufassen. Etwa in aphoristischer oder sentenzhafter Manier. Wenn man versucht, dem Text Miniaturen beizufügen aus anderen kunstvollen Welten. Etwa aus jener der Musik. Dann könnte sich am Ende zeigen, was hier im Titel schon genannt: das Quartett der Wahlverwandten ist eigentlich gar keines.
Autorenportrait
Winfried Rösler war bis 2016 Professor für Allgemeine Pädagogik und Bildungsgeschichte an der Universität Koblenz.