Beschreibung
Diese Studie betrachtet die Sprichwörter und Redensarten, die Joseph Goebbels (1897-1945) in seinen umfangreichen Tagebüchern verwendet hat. Eine Arbeit wie diese, mit Warnungen aus der Vergangenheit, scheint in unserer Gegenwart wichtig zu sein, in der so vieles, was nicht ins Weltbild bestimmter Individuen oder Gruppen passt, mit erschreckendem Erfolg als 'fake news' abgetan oder als Propaganda einer 'Lügenpresse ' disqualifiziert werden kann. In einer Zeit, in der sich Wahrheit und Fakten immer mehr gegen Alternativen durchsetzen müssen, sollte daran erinnert werden, wohin dies führen kann. Die eingehende Untersuchung der sprichwörtlichen Rhetorik des Propagandaministers des Dritten Reiches ist also ein wichtiger und notwendiger Beitrag für unsere Zeit. Gleichzeitig kann hier Goebbels' gewissenloses und niederträchtiges Verhalten aufgezeigt werden, für das seine schriftliche und mündliche Sprache eine ungemein wichtige Rolle spielte. Die vorliegende Studie beweist, dass v.a. die Volkssprache mit ihren eingängigen Sprichwörtern und Redensarten viel zu der immer wieder betonten 'Sprachgewalt' Goebbels' beigetragen hat.
Autorenportrait
Wolfgang Mieder ist emeritierter Professor für Germanistik und Volkskunde an der University of Vermont (USA). Andreas Nolte ist promovierter Germanist und ehemaliger Lehrer und lebt ebenfalls in Vermont. Gemeinsam haben sie Studien zur sprichwörtlichen Sprache bei Wilhelm Heinse, Friedrich Nietzsche, Willy Brandt, Helmut Schmidt und Otto von Bismarck verfasst.