Beschreibung
Schopenhauer gilt als ein Denker des Übergangs, der in vielem ein Vorreiter für die späteren existenzialistisch, phänomenologisch und hermeneutisch ausgerichteten Philosophien war. Zugleich lässt sich in seiner Philosophie auch eine klare Anbindung an die ihm vorangehenden Philosophen, insbesondere an die Vertreter der Klassischen Deutschen Philosophie, nicht übersehen. Die vorliegende Arbeit hebt diesen zweiten Aspekt hervor und stellt Schopenhauer als einen innovativen Nachfolger des deutschen Idealismus dar. Die Arbeit ist eine historische und systematische Studie zur Entwicklung des Willensbegriffs bei Schopenhauer unter Berücksichtigung der theoretisch- und praktisch-philosophischen Grundlagen bei Kant, Fichte und Schelling. Dafür ist zuerst die Entwicklungsgeschichte des Dinges an sich im Ausgang vom kantischen transzendentalen Idealismus rekonstruiert, danach folgt noch die Untersuchung des Willensbegriffs von Kant bis zu der Gleichsetzung des Willens mit dem Ding an sich bei Schopenhauer. Die Anknüpfung an Schopenhauers transzendentalidealistische Vorgänger verschafft einen besseren Einblick in den Entstehungsprozess seiner Philosophie und zeugt von einer bedeutenden inhaltlichen Verwandtschaft zwischen Schopenhauer und der Klassischen Deutschen Philosophie.
Autorenportrait
Manja Kisner hat Philosophie in Slowenien und Deutschland studiert. Sie promovierte 2016 an der Ludwig-Maximilians-Universität zum Thema Schopenhauer und seine Anknüpfung an die Klassische Deutsche Philosophie.