Beschreibung
Vorliegende Arbeit erbringt anhand ausführlicher Textanalysen den Nachweis, dass alle grundlegenden Konstanten des Epischen Theaters im Werk Brechts bereits ausgebildet waren und in seiner praktischen Theaterarbeit zur Anwendung kamen, lange bevor er sich erstmals mit der marxistischen Theorie befasst hatte. Nietzsche und dessen Vorstellungen vom Unorganischen, Fragmentarischen als Phänomene moderner Kunst, die Brechts Ästhetik resultierend aus einem hochartifi ziellen Zeigen auf die nüchterne Wirklichkeit von frühster Zeit an beeinfl ussten, bilden auch den wesentlichen "Überbau" seiner Theatertheorie. Brechts Werk scheint so frei von jeglicher ideologischer Tendenz, jedem Telos, vergleichbar am ehesten mit dem Albert Camus. Fühlt dessen Sisyphos jedoch Befriedigung in der moralischen Verpflichtung, gegen das Absurde aufzubegehren, so ist im Falle Brechts von Lebensfreude als Objektivierung seines künstlerischen Genius zu sprechen. "Jürgen Hillesheims bahnbrechende Untersuchung eröffnet der Bert-Brecht-Forschung neue Wege". (Günter Ott, Augsburger Allgemeine Zeitung, 9.12.2010)
Autorenportrait
Jürgen Hillesheim, seit 1991 Leiter der Brecht- Forschungsstätte Augsburg, zusätzlich seit 2011 Privatdozent an der Universität Augsburg. Mitherausgeber des Brecht-Jahrbuchs und der Buchreihe "Der neue Brecht".