Beschreibung
Die christliche Entwicklungshilfe startete in einer der heißesten Phasen des Kalten Krieges. Die großen und kleinen politischen, militärischen und diplomatischen Krisen beherrschten die Schlagzeilen. Derweil gab es ein eher unauffälliges Ringen, den Kampf um die Herzen und Hirne der Menschen. Ausgehend von den Spendenaktionen "Brot für die Welt" und "Misereor" zeichnet das Buch den Werdegang der christlichen Entwicklungshilfe im Kalten Krieg nach. Der Autor hebt die Strategie der imperialistischen Staaten hervor, er ruft das Zeitkolorit der vergangenen Jahrzehnte wach, und dort hinein stellt er die evangelischen und katholischen Hilfswerke. Dabei wird sehr schnell deutlich, daß die Kirchen in der BRD ihre eigenen Ziele verfolgten. Angefangen mit einer einmaligen Spendenaktion, bauten sie ein ganzes Netz von Organisationen auf. Diese sollten in gleicher Weise die Missionierung der kirchlichen Gemeinden wie der sozialen Umwelt betreiben. Das sozialpolitische Engagement aktualisierte zwar latente Konflikte um die Kirchenhierarchie sowie um die Arbeitsteilung zwischen Amtskirche und Laien, welche den antikommunistischen Zweck christlicher Entwicklungszusammenarbeit allerdings zu keiner Zeit in Frage stellten. Der Autor, geb. 1959, lebt und arbeitet in Bremen. 1986 erwarb er das Diplom der Sozialarbeit und Sozialpädagogik, 1991 das Diplom der Sozialwissenschaft. Er arbeitete hauptberuflich und ehrenamtlich im Bereich der Sozialen Arbeit, war Mitarbeiter im Forschungsprogramm "Systeme intermediärer Organisationen" an der Universität Bremen und absolvierte eine Weiterbildung zum Sozialmanager. Er ist derzeit tätig als Freier Dozent und arbeitet an seiner Promotion zum Thema "Barmherzige Mächte".